11 Tipps, mit denen du heuer garantiert schlechter klettern wirst

Ist einer deiner Vorsätze fürs neue Jahr „ENDLICH besser klettern“? Mit diesen Tipps erfährst du, wie du es auch heuer garantiert nicht schaffen wirst und am Jahresende weit schlechter klettern wirst als heute 😉

Tipp 1: Abwarten

Du kannst gar nicht lange genug abwarten, was das Jahr bringen wird. Es wird schon irgendjemand aus deinem Umfeld einen Kletterurlaub vorschlagen oder dich fragen, ob ihr übers Wochenende zum Klettern fortfahrt. Warte jeden Tag darauf, dass sich jemand bei dir meldet und fragt, ob du klettern gehen möchtest. Und am besten wirkt es, wenn du darauf wartest, dass du endlich besser klettern wirst.

Tipp 2: Sudern, sudern, sudern

Sudern (österreichisch für jammern) – möglichst viel und immer – das hilft ganz gewaltig. Bei jeder Gelegenheit schlechte Stimmung verbreiten, jammern und nörgeln. Sudern ist wirklich das perfekte Mittel, denn deine Kletterpartner werden sich ganz von alleine von dir abwenden und dann kannst du gleich weiter sudern – weil du ja gerne klettern würdest, aber niemanden hast.

Tipp 3: Übernimm auf keinen Fall Verantwortung

Wenn etwas nicht klappt, dann sind garantiert die anderen Schuld – oder die Umstände. Mit dem Stress im Job ist es ja sowieso klar, dass keine Zeit zum Klettern bleibt und Familie und Freunde sind auch noch da. Mach dir möglichst keine Gedanken, was dein Beitrag war und überleg dir keinesfalls, was du anders machen kannst. Am besten funktioniert es, wenn du den nächsten Punkt auch gleich noch mit aufnimmst.

Tipp 4: Finde Ausreden

Für jede Situation solltest du eine Ausrede bereit haben. Ausreden, warum du keine Zeit hast, außerhalb der Kletterhalle fürs Klettern zu trainieren. Ausreden, dass du keine passenden Kletterpartner hast. Ausreden, warum es gerade nicht so gut läuft bei dir. Wenn du noch weitere Anregungen für Ausreden brauchst, dann findest du hier für jede Gelegenheit eine passende Ausrede.

Tipp 5: Mach alles genau gleich wie in den Jahren zuvor

Verändere ja nichts. Lass alles beim Alten und pflege deine Gewohnheiten, die sich über die Jahre eingeschliffen haben. Fahr immer in die gleichen Klettergebiete… klettere immer die gleichen Routen… mach die gleichen Übungen… klettere immer mit den gleichen Leuten und um Himmels Willen – verändere auf keinen Fall etwas!

Tipp 6: Versuche besser zu klettern

In meinem vorherigen Blog-Artikel habe ich bereits darüber geschrieben, warum Versuchen und Probieren beim Klettern nichts bringt. Wenn du 2017 schlechter klettern möchtest, dann versuche das ganze Jahr über besser zu klettern. Aber nur versuchen und probieren – Finger weg von tun und machen – und vor allem Tipp 5 verinnerlichen.

Tipp 7: Sei dir sicher, dass es noch besser wird

Sei stets überzeugt, dass das Beste erst kommen wird. Genieße möglichst keinen deiner Klettertage – denn das geht bestimmt noch besser. Irgendwann wird das Wetter noch besser sein… irgendwann wird der Fels noch griffiger sein… irgendwann wird die Tagesverfassung besser sein… irgendwann wirst du dich stärker fühlen… irgendwann wird die Stimmung besser sein und irgendwann wirst du den perfekten Klettertag haben.

Tipp 8: Überfordere dich permanent

Egal wie viel du in den letzten Tagen trainiert hast, egal ob du krank oder verletzt warst, egal ob du schlecht geschlafen hast, egal was sonst in deinem Leben gerade passiert – gehe an jedem Klettertag an deine Grenzen und überfordere dich. Ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn du nicht alles und noch mehr gibst, hast du schon verloren.

Am besten geht das nach einem anstrengenden Arbeitstag. Da steigst du idealerweise in möglichst schwere Routen ein, die noch dazu schlecht abgesichert sind. Wenn du ganz sicher gehen willst, dass du deine Grenze sicher überschreitest, dann ziehst du dieses Programm mit einem Kletterpartner durch, den du nicht kennst. Schlecht regeneriert startest du das gleiche Programm am nächsten Tag nochmal.

Tipp 9: Vergleiche dich ständig mit anderen

Besonders hilfreich sind dafür die Facebook-Postings deiner Freunde bei abenteuerlichen Klettertouren, die ganz easy-cheesy gemeistert wurden. Bei allen anderen gibt es nämlich ausschließlich Klettertage mit perfektem Wetter, unendlichem Flow und Erfolgserlebnissen. Falls du gerade keine Facebook-Postings zur Hand hast – Klettervideos auf Youtube tun es auch – aber bitte immer gleich mehrere davon ansehen und immer darauf fokussieren, dass diese Kletterer all ihre Touren sowieso immer im ersten Versuch perfekt gemeistert haben und du der einzige Mensch auf der Welt bist, bei dem es gerade nicht so gut läuft.

Tipp 10: Wenn du an der Schlüsselstelle angefeuert wirst, dann nur aus Mitleid

Wenn dein Sicherer vorm Losklettern motivierende Worte für dich findet, dann bestimmt aus Mitleid. Und wenn du an der Schlüsselstelle angefeuert wird, dann bestimmt auch nur, weil du dich so erbärmlich nach oben kämpfst, dass schon alle Mitleid mit dir haben. Rede dir das jedes Mal ein, wenn du Anfeuerungen hörst – du wirst sehen – es wirkt Wunder!

Tipp 11: Schätze deine Leistung möglichst gering ein

Wenn du eine Route schaffst, dann war sie garantiert überbewertet und jeder Fast-Anfänger hätte das auch geschafft. Und überhaupt ist das gar nichts Besonderes gewesen und nicht der Rede wert. Jeder andere hätte die Route nämlich viel eleganter klettern können und uiuiui – wenn vielleicht schon die Expressschlingen eingehängt waren – dann ist der Durchstieg sowieso nichts wert, denn ohne die Schlingen hättest du es bestimmt nicht geschafft.

Doch lieber besser werden beim Klettern?

Wenn du heuer endlich schlechter klettern möchtest, dann hast du jetzt eine Schritt-für-Schritt Anleitung fürs ganze Jahr 😉 falls du doch lieber besser werden möchtest, dann werde ich dich auch in diesem Jahr mit jeder Menge wertvoller Tipps für einen starken Kopf beim Klettern versorgen. Über meinen Newsletter, in den du dich unten eintragen kannst und über meine Facebook-Gruppe. Ich wünsche dir einen tollen Start ins neue Kletterjahr!

Alles Liebe,
Unterschrift_blau

 

 

PS: Hast du auch einen Tipp? Dann trag ihn unten in den Kommentaren ein, damit wir gemeinsam schmunzeln können.

PPS: Erzähl  doch deinen Kletterpartnern auch davon – dann könnt ihr miteinander schmunzeln und euch im Kletteralltag darauf aufmerksam machen, wenn ihr wieder in Richtung „schlechter klettern“ unterwegs seid.

 

Trag dich ein und versäume keinen meiner Klettertipps:

 

8 Kommentare

  • Avatar

    Sabrina

    Antworten Antworten 4. Januar 2017

    Da fängt man wirklich zu schmunzeln an 😀
    Man erwischt sich ja doch hin und wieder bei manchen Punkten: Ach, heute geht’s halt nicht so gut… der Fels ist so speckig, da kann das nichts werden… Die Route geh ich nächstes Mal an… 😛
    Cooler Beitrag!

    • Verena Haselsteiner-Köteles

      Verena Haselsteiner-Köteles

      Antworten Antworten 4. Januar 2017

      Vielen Dank für deine Rückmeldung – freut mich, dass dir der Beitrag gefallen hat und dich zum Schmunzeln gebracht hat 🙂

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    Stefanie

    Antworten Antworten 4. Januar 2017

    Mir haben #5 und #11 super gefallen weil die echt nicht abwegig sind Ich würde noch hinzufügen: Dem Schwierigkeitsgrad alle Bedeutung geben. Wie oft entscheidet der Grad darüber, ob wir in eine Route einsteigen oder nicht… zu oft glaube ich. Manchmal ist eine schwer bewertete Route einfacher als gedacht. Ein energiereiches 2017 dir, liebe Verena!

    • Verena Haselsteiner-Köteles

      Verena Haselsteiner-Köteles

      Antworten Antworten 5. Januar 2017

      Vielen Dank für diesen Tipp – und vor allem möglichst sauer sein, sich über sich selber ärgern und am besten auch gleich das Klettern an sich gleich in Frage stellen, wenn man eine Route nicht schafft, deren Schwierigkeitsgrad locker gehen müsste 😉 Ich wünsche dir auch ein geniales 2017!

      • Avatar

        Stefanie

        Antworten Antworten 8. Januar 2017

        Stimmt Gibt echt alles … aber das ist auch nur ein Spiegel und passiert denen dann auch im restlichen Leben.

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    Barbara

    Antworten Antworten 5. Januar 2017

    auch super: prinzipiell jeden rat, den ein besserer kletterer dir gibt, von vornherein ablehen – und selbst wenn dir jemand eine bewegung, einen trick, etc vorführt und dich bittet, es wenigstens mal auszuprobieren, sag am besten gleich schnappig „das geht nicht“ 😀

    • Verena Haselsteiner-Köteles

      Verena Haselsteiner-Köteles

      Antworten Antworten 5. Januar 2017

      Genialer Tipp – der funktioniert sensationell und macht richtig gute Stimmung 🙂

    • Avatar

      Stefanie

      Antworten Antworten 8. Januar 2017

      Hehe stimmt. Wobei es auch drauf ankommt, wie der Kletterer auf mich zukommt. Ich selbst habe da bisher nur positive Erfahrungen gemacht. Aber eine Freundin hat mal erzählt, wie ein (fremder) Kletterer mal auf sie zukam (sie war da gerade im boulder) und ihr Bein schnappt und den Fuß woanders hin schiebt. Für sowas fehlt mir das Verständnis.

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