Hast du es leid, dass dich dein Kopf beim Klettern ständig blockiert?

Möchtest du einen richtig starken Kopf beim Klettern haben? Mit Freude an der Schlüsselstelle weiterklettern? Ich zeige dir wie! 

 

keine Sturzangst beim Klettern

 

Die Schlüsselstelle der Kletterroute kommt näher… du wirst immer zittriger… erste Zweifel kommen auf… du krallst dich verkrampft an den Griffen fest… deine Unterarme werden dicker und dicker… deine Atmung ist hektisch… du spürst Angst und Stress… du resignierst… und schließlich… setzt du dich ins Seil. Schade! Es ist dir nicht gelungen weiter zu klettern… und alles nur, weil dir wieder einmal dein Kopf im Weg war.

„Das Gehirn ist der wichtigste Muskel beim Klettern“

Wolfgang Güllich, ein Pionier des Sportkletterns, hat bereits in den 80er Jahren diesen Ausspruch  geprägt. Heute, in einer Zeit in der uns das Material bestmöglich unterstützt und wir aus der Trainingslehre enorm viel Wissen über die Steigerung unseres Kletterkönnens haben, entscheidet immer öfter der Kopf, ob wir eine Route schaffen oder nicht.

Aber wie kann ich mein Gehirn trainieren?

Wir werden kein Fitnessgerät finden, mit dem sich unser Gehirn trainieren lässt. Campusboard und Co werden zwar Bizeps und andere Muskeln wachsen lassen, unser Gehirn wird seine Leistung dadurch aber nicht steigern können. Schade eigentlich – wo doch gerade dieser Muskel bei Kletterern oft zu Schwäche neigt und ein paar Trainingseinheiten ganz bitter notwendig hätte. Für viele Kletterer ist die Angst vor einem Sturz DER limitierende Faktor in der Wand. Immer wieder verlieren Kletterer durch diese starke Angst die Freude an ihrem Sport – oftmals ohne zu wissen, dass es ganz einfache Methoden gäbe, mit denen dieser wichtige Klettermuskel erfolgreich trainiert werden kann.

Mein erster Kontakt mit mentalem Training

Ich befand mich gerade in der Vorbereitungsphase zur Aufnahmsprüfung für die Ausbildung zum staatlich geprüften Instruktor Sportklettern. Bei dieser Prüfung mussten zwei unbekannte Routen im ersten Versuch sturzfrei geklettert werden, die von der Schwierigkeit her an meiner damaligen Leistungsgrenze lagen. Allein der Gedanke bei der Prüfung an die Sturzgrenze gehen zu müssen, löste bei mir massives Unbehagen und Nervosität aus – schwitzige Hände inklusive. War ich doch bisher immer nur dann im Vorstieg geklettert, wenn ich eine Route in- und auswendig kannte und wusste, dass ich bei jeder Expressschlinge eine gute Klinkposition hatte. Von einem Freund bekam ich in der Vorbereitung den Tipp:

„Geh zur Wand hin, atme tief durch und freue dich drauf, allen zu zeigen was du kannst.“

Damals war mir noch nicht bewusst, dass dies meine erste Begegnung mit mentalem Training war. Schon dieser „kleine“ Tipp half mir, mich in der Prüfungssituation zu beruhigen – die Aufnahmeprüfung habe ich bestanden. Für die Abschlussprüfung war es notwendig, mein Kletterniveau weiter nach oben zu schrauben. Ich konnte nicht mehr aus und musste mich wohl oder übel auch mit meiner Sturzangst beim Klettern beschäftigen. Auch wenn ich allein beim Gedanken daran schon schweißnasse Hände bekam und die Kletterhalle am Liebsten großräumig gemieden hätte, der Prüfungstermin kam näher und näher. Und so begann ich, mich auch mental auf diesen Tag vorzubereiten. Das mentale Training wurde fixer Bestandteil meines Trainingsplans. Die Prüfung habe ich schließlich geschafft und kann sagen, dass ich selten während des Kletterns so viel Freude und Leichtigkeit gespürt habe wie in dieser Route.

Vom Selbstversuch zur Expertin für Sturzangst beim Klettern

Seit 2006 bin ich als Kletterbetreuerin tätig und hatte in meinen Kletterkursen unzählige Teilnehmer, die aufgrund ihrer Sturzangst die Freude am Klettersport nicht fanden oder schon während des Vorstiegskurses wieder verloren. Im Laufe der Zeit habe ich unterschiedlichste Methoden aus dem Bereich der kletterspezifischen Trainingslehre zur Bewältigung von Sturzangst beim Klettern kennengelernt und diese auch in den Kletterkursen eingesetzt.

„Die Erfolge von Sturztraining ohne entsprechender mentaler Vorbereitung und Begleitung sind meist nur von kurzer Dauer.“

Oftmals ist die Angst beim nächsten Klettertraining wieder vorhanden und mitunter wird die Angst vor einem Sturz beim Betroffenen durch das Sturztraining und die Konfrontation mit der Angst noch verschlimmert. Für mich wurde nach meinem erfolgreichen Selbstversuch sofort klar, dass ich mich in diesem BereichVerena Haselsteiner-Köteles spezialisieren möchte, damit ich möglichst viele Kletterer dabei unterstützen kann, beim Klettern anstelle von Stress und Hektik, innere Ruhe und Motivation zu spüren.

Im Rahmen meines Studiums am Universitätslehrgang „Mentalcoaching“ der Universität Salzburg war es mir möglich, die Problematik „Sturzangst beim Klettern“ mit wissenschaftlichen Methoden zu analysieren. In Kombination mit den Erfahrungen aus meiner Coaching-Praxis habe ich ein Coachingprogramm erstellt, durch das schon unzählige Kletterer ihre Ängste und Blockaden gegen Freude und Leichtigkeit tauschen konnten.

Ich habe diesen Blog ins Leben gerufen, damit ich dir mein Wissen weitergeben kann und auch du in Zukunft an der Schlüsselstelle zuversichtlich und mutig weiterklettern kannst!

Ich wünsche dir viel Freude und Erfolg bei deinen Kletterprojekten!

Viele Grüße,

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